Thorsten Rother: Die Idee der Fotografie

Weniger ist mehr. Meine Knipserei wurde erst nach der Beschränkung auf das 1.4/35mm von Fuji zu Fotografie.
— Thorsten Rother

Thorsten Rother polarisiert. Über fast zwei Jahrzehnte gehörte er zu den Top-Werbefotografen in Deutschland. Doch statt weiter im Konzert der Großen mitzuspielen, kehrte er der Branche den Rücken. Seine Kritik an den Bedingungen für professionelle Fotografen sorgte für großes Aufsehen. Bereut hat Thorsten seine Entscheidung nicht. Als Visual Storyteller genießt er heute seine kreative Freiheit. Zuletzt startete einen Podcast. Der Titel: „Die Idee der Fotografie“. In der ersten Staffel nimmt er den Hörer mit auf seine Reise nach Japan.

Das Interesse für das Land der aufgehenden Sonne war bei Thorsten schon lange vorhanden. Anfang 2018 machte er sich schließlich auf, die Bilder im Kopf einem Realitätscheck zu unterziehen. Über seine Eindrücke vor Ort sagt er: „Mich hat die ruhige, aber doch extreme Art der Japaner fasziniert. Alles wirkt sehr unnahbar, Kommunikation ist schwierig. Für Europäer ist das teilweise auch verstörend.“

Mit der Kamera unternahm Thorsten eine fotografische Erkundungstour, um sich Land und Leuten zu nähern. Wie er dabei vorging und was er erlebte, darüber berichtet er in seinem Podcast „Die Idee der Fotografie“. Herausgekommen ist eine spannende Verschränkung zwischen Visuellem und Audio. Der Zuschauer wird zum Hörer – und umgekehrt. „Weniger ist mehr. Meine Knipserei wurde erst nach der Beschränkung auf das 1.4/35mm von Fuji zu Fotografie.“

Wichtig bei seiner künstlerischen Neuausrichtung war zudem die Beschränkung auf das Wesentliche. Thorsten erklärt: „Ab sofort werde ich die entschleunigte Fotografie zelebrieren: Weniger ist mehr. Meine Knipserei wurde erst nach der Beschränkung auf das 1.4/35mm von Fuji zu Fotografie. Ich nutze auch in speziellen Fällen das 2.0/18mm und das 2.0/90mm. Das 35mm ist jedoch mein Auge mit dem ich die Welt sehe.“

In diesem Interview mit Thorsten Rother erfährst du:

  • Wie du mit der Fotografie tief in eine fremde Kultur eintauchst.

  • Wie die Fotografie den Blick und die Wahrnehmung schärft.

  • Welche Rolle Instinkt in der Fotografie spielt und wie du ein Gespür für starke Motive entwickelst.

  • Wie man mit Kritik und Feedback konstruktiv umgeht.

Außerdem gibt Thorsten viele praktische Tipps für alle, die ihre Fotografie auf das nächste Level heben möchten: „Weniger gucken, mehr fotografieren. Die meisten Menschen gucken viel und fotografieren zu wenig. Das Auge und das Werkzeug, sprich die Kamera, muss man aber zusammenbringen. Auch sollte man sich nicht zu intensiv mit der Technik beschäftigen — nach dem Motto: ‚Wenn ich die Kamera und das Objektiv habe, dann mache ich noch viel bessere Fotos.‘ Nein! Ich sage: ‚Komm‘ einfach ins Machen.‘ Man muss sich quälen. Man wird nur besser, indem man immer wieder an etwas herangeht, was man nicht so gut kann.“

Thorsten Rother

Was auch immer es ist – die Art und Weise, wie du deine Geschichte online vermittelst, kann einen gewaltigen Unterschied ausmachen.
— Thorsten Rother

Thorsten Rother gehörte fast zwei Jahrzehnte lang zu den Top-Werbe-Fotografen in Deutschland. Er hantierte mit sechsstelligen Produktionsvolumen für die begehrtesten Kunden – sowohl Marken als auch Magazine.

Doch irgendwann schlich sich eine wachsende Unzufriedenheit ein. Schließlich entschied er sich zu einem radikalen Wechsel in der Ausrichtung seiner Fotografie. 2016 schrieb er in einem Artikel auf seinem Blog:

„So wie es im Moment in der Werbefotografie abgeht, ist das nicht mehr meins. Raus aus der beliebigen Austauschbarkeit, kann ich nur allen raten. Mein gesamtes Equipment zu veräußern ist da nur der erste Schritt, die gut geölte Fotomaschine wird ausrangiert. Diese Arbeitsweise mochte ich ehrlich gesagt noch nie und die DSLR-Kameras, egal von welchem Hersteller, sind noch dazu potthässlich.“

Über seine Motive für die Abkehr von der klassischen Werbefotografie spricht Thorsten ausführlich in den folgenden Podcasts: „kreativ(ge)recht“ von Sebastian Deubelli, „Supergut, machen wir gleich nochmal“ von Gero Breloer und „photographersLIFE“ von Jan Kocovski.

  • Schwimmen im Haifischbecken mit Thorsten Rother

  • Thorsten Rothers Leben nach der Stunde Null

  • Thorsten Rother – Repräsentanzen, Agenturen & Veränderungen

  • Fotograf Thorsten Rother – Filmen, Arbeitsweise & Zukunft

  • Interview mit Thorsten Rother

Seit seinem Ausstieg hat sich Thorsten als visueller Storyteller neu ausgerichtet. Dazu gehört auch sein Podcast „Die Idee der Fotografie“, in dem er offene Einblicke in sein neues berufliches und kreatives Schaffen als Fotograf & Filmer gewährt. Ziel seiner ersten Reise war Japan.

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