Christian Eisert: Bizarre Ferien in Nordkorea

Der Humor in ‚Kim & Struppi‘ geht auf Kosten von uns, wie wir mit den Bedingungen und Strukturen des Systems in Nordkorea klarkommen.
— Christian Eisert

In Folge 30 des GATE7-Podcasts erzählt SPIEGEL-Bestseller-Autor Christian Eisert über seine Erfahrungen in Nordkorea. Ein Land voller bizarrer Widersprüche und geprägt von „pompöser Mickerigkeit“, so Eisert. Seine Reise hat der Berliner in einem Buch verarbeitet: „Kim & Struppi – Ferien in Nordkorea“.

In den Medien kommt Nordkorea meist nur dann vor, wenn Diktator Kim Jong-un mal wieder einen Raketentest angeordnet hat oder markige Worte an die westlichen Demokratien richtet. Säbelrasseln und Provokationen gehören zu seinem Standardrepertoire. Aber wie sieht im Land aus? Wie leben die Menschen in diesem sowohl politisch als auch wirtschaftlich isolierten Land, über das man eigentlich kaum etwas weiß, außer dass es seit Jahren mit eiserner Hand von einer Familiendynastie regiert wird?

Diese Fragen hat sich auch Christian Eisert gestellt. Das erste Mal geweckt wurde sein Interesse, als eine nordkoreanische Delegation 1988 seine Schule in Ost-Berlin besuchte. Ein Bild von einer regenbogenfarbenen Wasserrutsche mit fröhlich plantschenden Kindern ist ihm seither immer im Gedächtnis geblieben. Ob es sie tatsächlich gibt, wollte er unter anderem natürlich auch wissen, als er sich 2014 mit einer Freundin auf nach Nordkorea machte. Ständige Begleiter mit Ankunft am Flughafen in Pjöngjang waren nicht nur die beiden regime-treuen Guides (Herr Chung und Herr Rym), sondern auch ein mulmiges Gefühl ob des allgegenwärtigen Kults um den Herrscher Kim Jong-un sowie der Angst, dass seine „durchaus fehlerhafte Tarnung“ auffliegt.

Um überhaupt ein Touristen-Visum zu erhalten, hatte Eisert im Vorfeld seine Biographie etwas frisiert. Warum, das verrät er in diesem Interview. Außerdem erfährst du:

  • Wie man nach Nordkorea reist.

  • Was es bei der Beantragung einer Reiseerlaubnis alles zu beachten gibt.

  • Warum man sich als Tourist nicht frei im Land bewegen darf.

Auf seiner Reise entdeckt Christian Eisert, dass es nicht nur „ein“ Nordkorea gibt, sondern gleich drei: „Das durch die Medien vermittelte. Das, was das Land selbst nach außen hin darstellen möchte – das Paradies für alle Menschen, die dort leben und gleichzeitig unglaublich stark durch seine Atomwaffen. Und dann gibt es das echte Nordkorea – von dem am wenigsten bekannt ist.“

Von allen „drei“ Nordkoreas berichtet nicht nur in seinem Buch mit einer Mischung aus Humor und ernüchternder Offenheit. Trotz aller Kuriositäten, die es aus westlicher Sicht in Nordkorea zu beobachten gibt, macht sich Christian Eisert nicht lustig. „Der Humor in ‚Kim & Struppi‘ geht auf Kosten von uns, wie wir mit den Bedingungen und Strukturen des Systems in Nordkorea klarkommen.“

Christian Eisert

Mehr Erfolg mit Humor.
— Christian Eisert

Christian Eisert arbeitet als TV-Autor, Buch-Autor und Comedy-Coach. Ein Überblick über seine Projekte findest du auf seiner Internetseite www.christian-eisert.de Bücher: „Kim und Struppi – Ferien in Nordkorea“, „Lachen, wo andere Urlaub machen – Dem deutschen Humor auf der Spur“*und „Tacho-Man – 1 Mann, 1 Porsche, 1 Krise und 33x Tanken“ Nach dem grimmigen Nordkorea hat Christian Eisert die idyllische Schweiz bereist. Was er in der Alpenrepublik erlebt hat, ist in seinem aktuellen Buch „Viele Ziegen und kein Peter – Eine Ferienreise zu den Schweizern“ nachzulesen.

Das könnte dich auch interessieren

*Bei einigen der Links auf dieser Website handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Wenn du die verlinkten Produkte kaufst, nachdem du auf den Link geklickt hast, erhalte ich eine kleine Provision direkt vom Händler dafür. Du zahlst bei deinem Einkauf nicht mehr als sonst, hilfst mir aber dabei, den Podcast und diese Webseite für dich weiter zu betreiben. Herzlichen Dank für deine Unterstützung!

Zurück
Zurück

Nadine Lashuk: Liebesgrüße aus Minsk

Weiter
Weiter

Angelika Schwaff: Atemberaubender Zauber der Antarktis