Ralf Gantzhorn: Mythos Patagonien – Naturparadies der Extreme

Bergsteiger nach dem Sinn ihres Tuns zu fragen, ist eine heikle Sache.
— Ralf Gantzhorn

Patagonien gilt seit jeher als Sehnsuchtsort. Auch Ralf Gantzhorn ist dem Zauber der Südspitze Lateinamerikas erlegen. Immer wieder kehrt er seit 1985 an das nach seinen Worten „schönste Ende der Welt“ zurück. In diesem Interview teilt der Alpinist und Outdoor-Fotograf seine Erlebnisse in diesem harschen Naturraum.

Die Beziehung ist nicht immer einfach. „Dieses Patagonien macht es seinen Liebhabern nicht leicht. Die Tage, an denen man sich wohlfühlt, sind wenige“, sagt Ralf Gantzhorn. Wind, Regen, Kälte. Die Naturgewalten treffen den Reisenden in Patagonien mit voller Härte. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird allerdings mit dem rauen Zauber der imposanten Kulisse aus Steppe, Bergen und Wäldern belohnt.

Patagonien – das ist wilde und ungebändigte Natur. Ralf kennt sich am Ende der Welt bestens aus. Er hat alles erlebt – große Enttäuschungen und überschäumende Glücksmomente. Von allem berichtet er in dieser Folge. Außerdem sprechen wir darüber, was uns das Messen mit den Kräften der Natur – sowie in Ralfs Fall auch das Bergsteigen – für unseren Alltag lehrt.

Er sagt: „Bergsteiger nach dem Sinn ihres Tuns zu fragen, ist eine heikle Sache.“ Dem steht das Streben in modernen Gesellschaften entgegen, Handlungen und Prozesse immer weiter auf eine bestimmtes Ziel hin zu optimieren. Wer einmal in Patagonien war, kehrt mit einem ganz anderen Verständnis von Werten wie Effektivität, Kosten-Nutzen-Denken und schnellem Erfolg zurück.

Das Wort Patagonien setzte sich in der abendländischen Fantasie als Metapher für das Äußerste fest. Den Punkt, über den man nicht hinauskommt.
— Bruce Chatwin

Im zweiten Teil des Interviews geht es um Ralfs Weg zum professionellen Outdoor-Fotografen und die Fragen: Warum fotografieren wir? Was macht ein gutes Foto aus? Welche unterschiedlichen Wirkungen ein Bild auf den Betrachter und den Fotografen hat? Außerdem gibt Ralf viele praktische Tipps, wie man Patagonien am besten bereist und welche Stationen auf keinen Fall fehlen dürfen.

Auf seinen Touren in die schönsten Bergwelten ist die Kamera stets dabei. Im zweiten Teil des Interviews erzählt Ralf Gantzhorn, wie er den Zauber Patagoniens in Bildern einfängt und verrät, was ihm persönlich die Fotografie bedeutet. Außerdem gibt er praktische Tipps, wie man den Süden Lateinamerikas am besten bereist.

Was ein gutes Foto ausmacht, beantwortet jeder anders. Ebenso unterscheidet sich, was der Fotograf beim Drücken des Auslösers und hinterher ein neutraler Betrachter des Bildes empfinden. Fotografie ist Emotion – eine Annäherung das auszudrücken, was man in einer bestimmten Situation sieht oder fühlt.

In seinem Buch „Patagonien und Feuerland“ ist Ralf eine beeindruckende Hommage an eine einzigartige Region gelungen, über die Bruce Chatwin, Autor des Klassikers „In Patagonien: Reise in ein fernes Land“, einst sagte: „Das Wort Patagonien setzte sich in der abendländischen Fantasie als Metapher für das Äußerste fest. Den Punkt, über den man nicht hinauskommt.“

Das Messen mit den Naturgewalten ist Sinn und Zweck eines jeden, der sich diesem wilden Flecken Erde aussetzt. Wer sich nach Patagonien begibt, wird erkennen, wie klein der Mensch ist und mit offenem Mund staunen. Patagonien lehrt Demut und beflügelt gleichzeitig die Fantasie. Ralf sagt: „Patagonien ist für mich eine Einladung zum Träumen.“

Ralf Gantzhorn

Ralf Gantzhorn ist Alpinist und leidenschaftlicher Outdoor-Fotograf. Ob USA, Alpen, Schottland, Nepal, Georgien, Pakistan oder Argentinien – regelmäßig zieht es den Norddeutschen in die schönsten Bergwelten der Erde. Besonders fasziniert ist er allerdings von Patagonien und Feuerland.

Seit 1985 reist er immer wieder an das nach seinen Worten „schönste Ende der Welt“. Immer mit dabei ist seine Kamera. Ralf sagt: „Gute Bilder sind – neben einer guten Kletterroute – der einzig vernünftige Grund früh aufzustehen.“

Die beeindruckendsten Fotos seiner unzähligen Reisen an den südlichsten Zipfel Südamerikas sind in einem prachtvollen Bildband erschienen: „Patagonien und Feuerland“ (Bergverlag Rother) Neben den Highlights wie Perito Moreno Gletscher, El Calafate, El Chaltén, Fitz Roy, Cerro Torre oder Torres del Paine führt Ralf den Betrachter auch an weniger bekannte Orte Patagoniens.

Zudem liefert er viele praktische Tipps, wie sich dieses wunderbare Naturparadies am besten individuell bereisen lässt. Seine Erlebnisse auf hohen Gipfeln und an steilen Bergwänden teilt Ralf immer wieder in spannenden Multi-Media-Vorträgen.

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Kai Behrmann

Hallo, ich bin Kai. Fotografie bedeutet für mich erleben. Es geht nicht nur um das Einfrieren eines Moments, sondern darum, ihn zunächst aktiv zu spüren. Und zwar mit allen Sinnen. Erst dann kommt die Kamera ins Spiel.

https://www.kaibehrmann.net/
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