"Man muss hinter die Dinge sehen können und das geht nur, wenn man sich Zeit lässt und zwei, dreimal hinschaut."
"Man muss hinter die Dinge sehen können und das geht nur, wenn man sich Zeit lässt und zwei, dreimal hinschaut."
Buch
Almut Adler: "Kreativer fotografieren"
Wie finde ich geeignete Motive? Wie setze ich Motive spannend 'in Szene'? Almut Adler gibt kreative und visuelle Anregungen für die Motivsuche. Auf leicht verständliche Weise lernt der Leser sein Auge zu schulen und Motive zu entdecken. Ihr Ratgeber ist ein wahrer Ideengeber.Buch
Almut Adler: "Kreativer fotografieren"
Wie finde ich geeignete Motive? Wie setze ich Motive spannend 'in Szene'? Almut Adler gibt kreative und visuelle Anregungen für die Motivsuche. Auf leicht verständliche Weise lernt der Leser sein Auge zu schulen und Motive zu entdecken. Ihr Ratgeber ist ein wahrer Ideengeber.Interview
Almut Adler, wie ist die Leidenschaft für die Fotografie entstanden? Können Sie sich noch an den ersten Kameramoment und das erste Foto erinnern?
Almut Adler: Durch meine zwei fotobegeisterten Brüder wurde ich neugierig. Dem einen sah ich mit in der Dunkelkammer beim Fotos entwickeln zu, den anderen beneidetet ich um seine tolle Ausrüstung. Mein Vater lieh mir dann seine Urlaubsknips und mit 14 machte ich meine ersten fotografischen Gehversuche mit einer Agfa-Silette. Mein erstes Foto war glaube ich eine Rosenblüte, weil sie so schön still hielt. (lacht) Danach war mein erster Freund Dauermotiv.
Welche Bedeutung hatte die Fotografie am Anfang für Sie? Was bedeutet Sie Ihnen heute?
Am Anfang wollte ich unbedingt mit meinen Brüdern mithalten und das Gleiche können wie sie. Dann entwickelte sich eine Leidenschaft daraus und ich machte eine Fotolehre. Heute ist es mir fast wichtiger, anderen das Fotografieren beizubringen, als selbst mit der Kamera umherzustreifen. Fotoschülern meine Erfahrungen, Tipps und Tricks zu verraten, ihnen meinen "Stempel" aufzudrücken und zu sehen was für tolle Ergebnisse dabei heraus kommen, das beglückt mich heute weitaus mehr, als selbst ein tolles Foto zu schießen.
Was waren die wichtigsten Tipps, die Sie entscheidend als Fotografin vorangebracht haben? Wer sind Ihre fotografischen Vorbilder?
Die wichtigsten Schritte kann man nur alleine machen, die bringen die Erfahrung. Und man muss immer am Drücker bleiben. Fotografieren ist wie eine Sprache lernen, oder ein Instrument spielen. Wenn man nicht dranbleibt verlernt man es zwar nicht, aber man wird schlechter. Fotografische Vorbilder? Die alten analogen Fotografen imponieren mir: Ansel Adams, Walker Evans, Elliott Erwitt, Rodney Smith, Brassai und Consorten. Ich finde, die hatten noch ihren Stil, heute ist alles so glatt, so gleich. Peter Lindberg – Gott hab ihn seelig – und Gabo finde ich heute klasse. Die haben auch ihren eigenen Stil. Sie lieben die Schwarzweiß-Fotografie genauso wie ich. Viel gelernt habe ich auch von Herlinde Koelbl. Danach wußte ich was ich wollte und was nicht.
Wie würden Sie Ihren fotografischen Stil und den kreativen Prozess beschreiben? Meinen fotografischen Stil?
Ich würde sagen Leben pur, die Art zu sehen und zu fotografieren entwickelt sich. Man muss hinter die Dinge sehen können und das geht nur, wenn man sich Zeit lässt und zwei, dreimal hinschaut. Ich mag gerne einen etwas surrealen Touch, insziniere manchmal und ich arbeite gerne mit dramatischen Wolken.
Wie lernt man „Sehen“ mit der Kamera? Wie entwickelt man einen fotografischen Blick?
Sehen mit der Kamera lernt man, indem man so oft wie möglich hindurch schaut und fotografiert. Und wenn man nicht fotografiert, dann hilft auch ein kleiner Diarahmen, durch den man seine Umwelt betrachtet. Mit ausgestrecktem Arm (lange Brennweite) ist es wie mit einem Teleobjektiv zu schauen, mit angewinkeltem Arm (kurze Brennweite) am Körper wie mit einem Weitwinkelobjektiv. Oder man nimmt die berühmten Daumen und Zeigefinger jeder Hand und formt sie zu einem Bildausschnitt. Das sind auf jeden Fall gute Übungen, wenn man irgendwo herumsitzt, sich langweilt und seine Kamera nicht dabei hat. Übung macht auch hier den Meister.
Was macht für Sie ein gutes Foto bzw. gute, kreative Fotografie aus? Was ist ein gutes Foto?
Darüber gehen die Meinungen genauso weit auseinander, wie in der Politik. Mich spricht ein gutes Foto einfach an und es bleibt mir ewig in Erinnerung. Für gute Fotos habe ich ein fotografisches Gedächtnis. (lacht)
In Ihrem Buch beschäftigen Sie sich mit dem Thema Kreativität: Was bedeutet Kreativität für Sie?
Kreativität ist nichts anderes als neugierig sein, ausprobieren, experimentieren und die Welt aus anderen Perspektiven zu betrachten. Kann man Kreativität lernen? Ich glaube schon. Sicher gibt es Menschen die weniger kreativ sind, aber sie können zumindest kreativer werden, indem sie sich damit beschäftigen. Also ist Kreativität erlernbar.
Wie überwindet man am besten kreative Löcher? Was sind Ihre 3 wichtigsten Tipps, um der eigenen Kreativität auf die Sprünge zu helfen?
Ich habe mal einen schlauen Spruch gelesen, der auf Deine Frage zutrifft. Bevor Du ein Foto machst frage Dich 3 Dinge: WILL ich das? Will ICH das? Will ich DAS? In meinem Buch "Kreativer fotografieren"* habe ich ein paar Themenvoschläge, um seiner Kreativität auf die Sprünge zu helfen. Meine Lieblingsaufgabe ist die der Buchstaben. Suche in allem was Du siehst einen Buchstaben als Großbuchstaben und mache ihn im Quer- und im Hochformat. Das schult den Blick ungemein, weil du gezwungen bist genauer hinzusehen. Und wenn wir gelernt haben genauer hinzusehen, entdecken wir plötzlich viele andere Motive auch, die im flüchtigen Blick unentdeckt bleiben! Wie bereits gesagt, in der Ruhe liegt das Bild.
Was erwartet den Leser Ihres Buches? An wen richtet es sich?
Den Erwartungen aller Leser gerecht zu werden ist eine Illusion. Doch jeder Fotografierende findet bestimmt gute Anregungen für seinen Kreativ-Input. Wer seine Anregung darin nicht findet, darf mich gerne anschreiben – oder einen Fotoworkshop bei mir in Andalusien besuchen. Dort bekommt jeder das fehlende Rüstzeug für seine Kreativität!
Interview
Almut Adler, wie ist die Leidenschaft für die Fotografie entstanden? Können Sie sich noch an den ersten Kameramoment und das erste Foto erinnern?
Almut Adler: Durch meine zwei fotobegeisterten Brüder wurde ich neugierig. Dem einen sah ich mit in der Dunkelkammer beim Fotos entwickeln zu, den anderen beneidetet ich um seine tolle Ausrüstung. Mein Vater lieh mir dann seine Urlaubsknips und mit 14 machte ich meine ersten fotografischen Gehversuche mit einer Agfa-Silette. Mein erstes Foto war glaube ich eine Rosenblüte, weil sie so schön still hielt. (lacht) Danach war mein erster Freund Dauermotiv.
Welche Bedeutung hatte die Fotografie am Anfang für Sie? Was bedeutet Sie Ihnen heute?
Am Anfang wollte ich unbedingt mit meinen Brüdern mithalten und das Gleiche können wie sie. Dann entwickelte sich eine Leidenschaft daraus und ich machte eine Fotolehre. Heute ist es mir fast wichtiger, anderen das Fotografieren beizubringen, als selbst mit der Kamera umherzustreifen. Fotoschülern meine Erfahrungen, Tipps und Tricks zu verraten, ihnen meinen "Stempel" aufzudrücken und zu sehen was für tolle Ergebnisse dabei heraus kommen, das beglückt mich heute weitaus mehr, als selbst ein tolles Foto zu schießen.
Was waren die wichtigsten Tipps, die Sie entscheidend als Fotografin vorangebracht haben? Wer sind Ihre fotografischen Vorbilder?
Die wichtigsten Schritte kann man nur alleine machen, die bringen die Erfahrung. Und man muss immer am Drücker bleiben. Fotografieren ist wie eine Sprache lernen, oder ein Instrument spielen. Wenn man nicht dranbleibt verlernt man es zwar nicht, aber man wird schlechter. Fotografische Vorbilder? Die alten analogen Fotografen imponieren mir: Ansel Adams, Walker Evans, Elliott Erwitt, Rodney Smith, Brassai und Consorten. Ich finde, die hatten noch ihren Stil, heute ist alles so glatt, so gleich. Peter Lindberg – Gott hab ihn seelig – und Gabo finde ich heute klasse. Die haben auch ihren eigenen Stil. Sie lieben die Schwarzweiß-Fotografie genauso wie ich. Viel gelernt habe ich auch von Herlinde Koelbl. Danach wußte ich was ich wollte und was nicht.
Wie würden Sie Ihren fotografischen Stil und den kreativen Prozess beschreiben? Meinen fotografischen Stil?
Ich würde sagen Leben pur, die Art zu sehen und zu fotografieren entwickelt sich. Man muss hinter die Dinge sehen können und das geht nur, wenn man sich Zeit lässt und zwei, dreimal hinschaut. Ich mag gerne einen etwas surrealen Touch, insziniere manchmal und ich arbeite gerne mit dramatischen Wolken.
Wie lernt man „Sehen“ mit der Kamera? Wie entwickelt man einen fotografischen Blick?
Sehen mit der Kamera lernt man, indem man so oft wie möglich hindurch schaut und fotografiert. Und wenn man nicht fotografiert, dann hilft auch ein kleiner Diarahmen, durch den man seine Umwelt betrachtet. Mit ausgestrecktem Arm (lange Brennweite) ist es wie mit einem Teleobjektiv zu schauen, mit angewinkeltem Arm (kurze Brennweite) am Körper wie mit einem Weitwinkelobjektiv. Oder man nimmt die berühmten Daumen und Zeigefinger jeder Hand und formt sie zu einem Bildausschnitt. Das sind auf jeden Fall gute Übungen, wenn man irgendwo herumsitzt, sich langweilt und seine Kamera nicht dabei hat. Übung macht auch hier den Meister.
Was macht für Sie ein gutes Foto bzw. gute, kreative Fotografie aus? Was ist ein gutes Foto?
Darüber gehen die Meinungen genauso weit auseinander, wie in der Politik. Mich spricht ein gutes Foto einfach an und es bleibt mir ewig in Erinnerung. Für gute Fotos habe ich ein fotografisches Gedächtnis. (lacht)
In Ihrem Buch beschäftigen Sie sich mit dem Thema Kreativität: Was bedeutet Kreativität für Sie?
Kreativität ist nichts anderes als neugierig sein, ausprobieren, experimentieren und die Welt aus anderen Perspektiven zu betrachten. Kann man Kreativität lernen? Ich glaube schon. Sicher gibt es Menschen die weniger kreativ sind, aber sie können zumindest kreativer werden, indem sie sich damit beschäftigen. Also ist Kreativität erlernbar.
Wie überwindet man am besten kreative Löcher? Was sind Ihre 3 wichtigsten Tipps, um der eigenen Kreativität auf die Sprünge zu helfen?
Ich habe mal einen schlauen Spruch gelesen, der auf Deine Frage zutrifft. Bevor Du ein Foto machst frage Dich 3 Dinge: WILL ich das? Will ICH das? Will ich DAS? In meinem Buch "Kreativer fotografieren"* habe ich ein paar Themenvoschläge, um seiner Kreativität auf die Sprünge zu helfen. Meine Lieblingsaufgabe ist die der Buchstaben. Suche in allem was Du siehst einen Buchstaben als Großbuchstaben und mache ihn im Quer- und im Hochformat. Das schult den Blick ungemein, weil du gezwungen bist genauer hinzusehen. Und wenn wir gelernt haben genauer hinzusehen, entdecken wir plötzlich viele andere Motive auch, die im flüchtigen Blick unentdeckt bleiben! Wie bereits gesagt, in der Ruhe liegt das Bild.
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Die Fotografie ist ein Türöffner. Eine „Eintrittskarte“ in eine neue Welt. Mit der Kamera tauchst du noch tiefer in einen Ort ein und kannst ihn bewusster erforschen.Persönliches Wachstum
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