Andreas Jacob: Mit offener Linse und offenem Geist durch die Welt

Alle Bilder in diesem Artikel © Andreas Jacob

Ein bisschen schlau machen, Flug buchen und der Rest ergibt sich dann. Die meisten Hürden setzt man sich im Kopf.
— Andreas Jacob

Der Fotograf Andreas Jacob berichtet von seiner aufregenden Wanderung entlang des Kungsleden in Lappland. Gemeinsam mit einem Freund nahm er die Herausforderung an und erzählt von den unvergesslichen Erfahrungen entlang dieses legendären Wanderwegs durch die unberührte Natur im hohen Norden Europas.

Andreas Jacob hatte sich intensiv auf die bevorstehenden Herausforderungen des Kungsleden vorbereitet, darunter die extremen Temperaturen und die Auswahl der richtigen Ausrüstung. Trotz der Schwierigkeiten war er begeistert von der Möglichkeit, die atemberaubende Natur zu erkunden.

Während seiner Wanderung hatte er interessante Begegnungen, etwa mit einer holländischen Gruppe, die vor Unterkühlung Zuflucht in seiner Hütte suchte, oder einem deutschen Duo, bei dem sich einer die Schulter ausgekugelt hatte. An manchen Tagen hielten Schneestürme ihn draußen fest, während er an anderen Tagen die faszinierende Landschaft, die Stille und die Ruhe genießen konnte.

Ein besonderer Moment war für ihn, als er den Pass hinaufwanderte und rote Kreuze den Weg markierten. Diese Erfahrungen hatten einen nachhaltigen Einfluss auf ihn und er versucht, die Gelassenheit und Einfachheit der Natur in seinen Alltag zu integrieren, um in stressigen Situationen innezuhalten und Ruhe zu finden.

Besonders beeindruckt war er von der Tundra, die kaum Tierwelt oder Vegetation bot, aber durch ihre schlichte Schönheit und die faszinierenden Polarlichter alles lohnenswert machte. Die Reduziertheit und Einfachheit der Landschaft hatten einen großen Einfluss auf ihn.

Unberührte Natur im Norden Europas

Eine besondere Erfahrung war auch, dass er während seiner Reise bewusst auf Handys verzichtet hatte. Jeder Hüttenwart hatte ein Satellitentelefon für den Notfall. Es tat gut, bewusst auf die virtuelle Welt zu verzichten und seinen Liebsten mitzuteilen, dass er sieben Tage lang nichts von sich hören lassen würde. Diese Erfahrung erinnerte ihn daran, dass die Dinge oft nicht so schlimm sind, wie sie scheinen, und dass es wichtig ist, sich Zeit zu nehmen und die Natur zu genießen. Das bewusste Erleben der Sinne in der Natur half ihm, zur Ruhe zu kommen.

Alles in allem war die Wanderung entlang des Kungsleden für Andreas Jacob eine bereichernde Erfahrung. Die Reduziertheit und Einfachheit der Landschaft sowie die Begegnung mit der unberührten Natur im hohen Norden Europas haben einen nachhaltigen Einfluss auf ihn gehabt. Die Erfahrung hat ihm gezeigt, wie wichtig es ist, die Schönheit und Ruhe der Natur in seinen Alltag zu integrieren und diese Momente bewusst zu genießen. Diese Erkenntnisse fließen auch in seine kreativen Projekte als Fotograf ein und dienen als Inspiration für seine Arbeit.

Bilder von der Wanderung auf dem Kungsleden

Weiteres Interview mit Andreas Jacob

In Folge 6 des GATE7-Podcasts spreche ich mit dem Fotografen Andreas Jacob. Zusammen mit seinen Freunden Puria Ravahi und Thomas Buttchereit ist er für knapp drei Wochen in den Iran gereist. In diesem Interview berichtet Andreas von dem Kontrast zwischen dem medialen Bild des Landes und der Wirklichkeit vor Ort. Die offene und herzliche Art der Iraner hat ihn ebenso beeindruckt wie die raue Schönheit der Natur.

Wer an den Iran denkt, dem fallen spontan Begriffe wie „Achse des Bösen“ oder „Mullahs“ ein. Der Ruf des Landes ist nicht der beste. Hinter der scheinbar finsteren Fassade stehen aber Menschen, die ein viel herzlicheres Bild vermitteln. Diese Erfahrung hat Andreas gemacht. In dem Gespräch erfährst du:

  • wie man eine Reise in den Iran organisiert.

  • welche Verhaltensregeln man vor Ort beachten sollte. …

  • warum das Land für Touristen ein Geheimtipp ist

  • und was seinen Reiz ausmacht.

Iran war nicht das erste außergewöhnliche Ziel, das Andreas bereist hat. Vorher war er auch schon zum Beispiel in Kirgistan unterwegs. Es lohnt sich, sagt er, auch mal die üblichen Pfade zu verlassen. Nicht zu lange warten, sondern einfach mutig sein, rät Andreas: „Ein bisschen schlau machen, Flug buchen und der Rest ergibt sich dann. Die meisten Hürden setzt man sich im Kopf.“ Außer Informationen über das Reisen im Iran gibt Andreas wertvolle Tipps, wie man unterwegs bessere Bilder macht – vor allem im Bereich Portrait-Fotografie:

„Wenn ich Menschen fotografiere, gehe ich immer respektvoll mit ihnen um. Es gibt ja die so genannten ‚gestohlenen‘ Fotos, die aus sicherer Entfernung unbemerkt mit einer großen Brennweite gemacht werden. Da kann ich im Vorbeigehen hier und da mal was einfangen, das läuft dann unter Streetfotografie. Wenn ich aber richtige Porträts machen möchte, wie in den Bergdörfern, die wir besucht haben, dann gehe ich mit einem Lächeln auf die Menschen zu und zeige auf die Kamera. Viel sagen kann man ja nicht, wenn man die Sprache nicht spricht. Man merkt aber auch so sofort an der Reaktion, ob die Menschen Lust darauf haben, fotografiert zu werden. Die Kommunnikation ist ganz wichtig: Darf ich das Foto machen oder nicht? Die Softskills wie Empathie und Respekt sind für mich ganz wichtig, wenn ich die Kamera auf Menschen richte. Ein wichtiger Tipp generell zum Fotografieren im Iran: Aufnahmen von öffentlichen Gebäuden sind nicht gern gesehen.“

Andreas Jacob

Wenn ich Menschen fotografiere, gehe ich immer respektvoll mit ihnen um. Es gibt ja die so genannten ‚gestohlenen‘ Fotos, die aus sicherer Entfernung unbemerkt mit einer großen Brennweite gemacht werden. Da kann ich im Vorbeigehen hier und da mal was einfangen, das läuft dann unter Streetfotografie.
— Andreas Jacob

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